„Einmal im Knast, und Du kommst immer wieder!“
Diese traurige Tatsache erfahren wir in den oft sehr persönlichen Gesprächen mit den Gefangenen.
Um diesen Kreislauf zu durchbrechen benötigen betroffene Menschen einen Neustart für ihr Leben. Eine oft ungeahnte Chance für den Hilfesuchenden ist die Frage nach Gottes Angebot und seinen Möglichkeiten. Die Bibel gibt dabei Orientierungshilfe und stellt Gott und seine Maßstäbe vor. Der sinnstiftende Glaube an die Vergebung von Schuld durch den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus ist dabei wichtige Grundlage.
Neben den Gesprächsgruppen gestalten wir regelmäßig Gottesdienste und Konzerte in Gefängnissen und nehmen an Sportfesten der Vollzugsanstalten teil.
Gesprächsgruppen
Etwa 25 ehrenamtliche Mitarbeiter besuchen wöchentlich die Justizvollzugsanstalten in
Butzbach, Diez, Limburg und das Jugendgefängnis in Rockenberg.
Aufgabe unseres ehrenamtlichen Engagements ist es, den modernen Strafvollzug in seinem zentralen Ziel zu unterstützen, den Gefangenen wieder in die Gesellschaft einzugliedern.
Die Gefangenen erleben sich häufig als ausgegrenzt, sozial isoliert und ohne Hoffnung und Perspektive. Allen unseren Mitarbeitern ist gemeinsam, dass sie persönlichen Halt im christlichen Glauben gefunden haben. Durch diese Erfahrung ist es ihnen möglich den Gefangenen Mut und Hoffnung für einen Neustart zuzusprechen und das Gefühl menschlicher Zuwendung zu vermitteln.
Durch die Besuche der ehrenamtlichen Mitarbeiter erhält der Gefangene Ansprechpartner, die nicht über ihn entscheiden und Erzähltes nicht innerhalb der Anstalt weitergeben, ausgenommen Gefahr im Verzug oder dergleichen. Dadurch kann der Gefangene offen reden und erlebt den Mitarbeiter neben seiner Funktion insbesondere als Person und unterstützenden sozialen Kontakt.
Die kontinuierliche Arbeit Woche für Woche lässt persönliche Beziehungen entstehen, die helfen, im Vollzugsalltag entstehende Spannungen abzubauen und eine Brücke zurück in die Gesellschaft zu finden. Der Austausch über die Inhalte der Bibel und des christlichen Glaubens fördert die Bildung und trägt zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung bei. Die vermittelten Werte bieten Gelegenheit zur Reflexion des eigenen Verhaltens und geben Impulse, die dem Insassen bei der Bewältigung seiner inneren und äußeren Situation helfen.
Die Vermittlung von Kontakten, in Absprache mit dem Sozialdienst bzw. der Bewährungshilfe, zu christlichen Kirchen und Gemeinden nach der Haftentlassung soll ebenfalls die Rückfallgefahr vermindern.
In Einzelfällen kann nach Anfrage beim Sozialdienst, in Abstimmung mit der Drogenberatung und dem Entlassungsmanagement, bei der Beschaffung von Arbeit und Unterkunft unterstützt werden.
